Erneuerbare stärken.

Im Fokus: die Kraft der Sonne.

Aktuell entdecken wir den Ausbau der Sonnenkraft für uns neu. Denn als kommunales Stadtwerk wollen wir die Energiewende aktiv vorantreiben. Regional und dezentral. Und das geht in einem Versorgungsgebiet, das im Wesentlichen aus fünf Ortsteilen besteht, am besten mit Solarenergie. Um möglichst viele Flächen zur solaren Stromgewinnung zu erschließen, gilt es also, das Potenzial der vorhandenen Dachflächen zu nutzen. Doch welches Dach ist für eine Solaranlage geeignet? Und lohnt sie sich dort auch? Diese Fragen zu klären ist aufwendig. Das wissen wir, denn damit sammeln wir bei unserem PV-Pachtmodell Solarpur schon seit beinahe zehn Jahren Erfahrung.

Gewinnbringende Kooperation

Im Frühjahr 2024 haben wir eine Lösung gefunden, die der lokalen Energiewende mehr Tempo verleihen kann: Sie besteht in der Kooperation mit dem jungen Start-up Kenergy – gegründet von drei informatikbegeisterten Schülern. Das Tüftler-Trio suchte seit Anfang 2023 nach einer Lösung, mit der sich das Potenzial für PV-Anlagen mit geringem Aufwand ermitteln lässt. Sie setzten künstliche Intelligenz ein und entwickelten eine eigene Software. Wir starteten die Zusammenarbeit mit vielen Treffen und Brainstormings, um das Projekt zum Aufspüren von Photovoltaik-Potenzialen gemeinsam weiterzuentwickeln. Die drei Gründer von Kenergy steuerten ihr umfangreiches Know-how in Sachen KI und Softwareentwicklung bei, wir von den Stadtwerken lieferten wichtige Impulse und Erfahrungen rund um Themen wie Photovoltaik oder Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Ein Glücksfall für beide Seiten und künftig auch fürs Klima.

Mit der Software von Kenergy analysierten die Stadtwerke das Photovoltaik­potenzial Drei­eicher Dächer. Das Start-Up gegründet haben: Jacob Bürkle, Marcel Decker, Max Schmidt. (von links)

Analyse mit KI

Anhand von Luftaufnahmen und mithilfe von KI findet das Programm zunächst heraus, wo genau sich PV- oder Solarthermiemodule installieren lassen. Dazu markiert eine automatische Objekterkennung alle Fenster, Schornsteine oder andere Objekte, die sich auf dem Dach befinden. Auf den freien Flächen lassen sich dann einzelne Module visualisieren, um eine Anlage mit der gewünschten Leistung zu planen. Ob hier ausreichend Sonnenlicht ankommt, verraten sogenannte Einstrahlungskarten, wie sie beim hessischen Solarkataster hinterlegt sind. Das große Plus der neuen Software: Sie betrachtet die Einstrahlung nur dort, wo sich auch tatsächlich Anlagenmodule installieren lassen. Beziehen wir auch den Stromverbrauch des jeweiligen Hauses ein, bietet sich eine sehr gute Basis für eine Wirtschaftlichkeitsberechnung.

Innovation erhöht Effizienz

Das entwickelte Programm liefert sehr genaue Daten, was uns in die Lage versetzt, individuelle Angebote zu erstellen. Sie zeigen potenziellen Kunden genau auf, mit welchen monatlichen Kosten sie bei unserem Mietkaufmodell Solarpur rechnen müssten und wie viel sie mit dem selbst erzeugten Ökostrom sparen können. Inzwischen sind über 12.000 Dächer analysiert. Daraus entstanden individuelle Angebote für Hausbesitzer, deren Dach Solarpotenzial hat. Seit Februar 2025 erfahren diese per Brief, wenn sich eine unserer Solarpur-Anlagen nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch gesehen lohnt; ohne dass zuvor ein Stadtwerke-Mitarbeiter oder ein Solarteur vor Ort war. So hoffen wir, der lokalen Energiewende einen kräftigen Impuls zu geben.

481
Kilowattstunden
Sonnenstrom haben 2024 all unsere Photovoltaikanlagen gemeinsam geerntet
117
Euro
investierten wir allein 2024 in unsere verpachteten PV-Anlagen und Balkonkraftwerke
Quote
 

Viel Potential für die Region

Die Erkenntnisse aus unseren aktuellen Dachanalysen könnten auch für die kommunale Wärmeplanung interessant werden. Denn wo hohes Solarpotenzial besteht, lohnen sich auch Wärmepumpen für die Haushalte ganz besonders – ein weiterer Gewinn für die Energiewende.

Vladan Vujic

Solar in großem Stil

Mit dem Solarpark Dreieich-Buchschlag sind wir schon seit 2011 Mitbetreiber von einem der größten Solarparks in Hessen. Damit gelang die effiziente Konversion einer als Mülldeponie genutzten Fläche der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES). Der Jahresertrag aus den 40.000 Solarmodulen reicht seither rechnerisch, um Jahr für Jahr rund 2.000 Vier-Personen-Haushalte mit lokalem Ökostrom zu versorgen. Die Gesamteinspeisung betrug 7.394.115 Kilowattstunden (kWh) im Jahr 2024. Über Repowering-Maßnahmen wurde im selben Jahr im Rahmen eines Austauschs schadhafter Module die Einspeiseleistung für die kommenden Jahre gesichert. Zudem ist geplant, den Standort weiter auszubauen, um die maximal mögliche Einspeiseleistung zu erzielen. Der Solarpark steht beispielhaft für die interkommunale Zusammenarbeit im Rhein-Main-Gebiet. Und belegt die zukunftsweisende Entwicklung der Energieversorgung: den Trend zu dezentralen Kraftwerken.

Clevere Kombis für noch mehr Nachhaltigkeit

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