Stadtwerke Dreieich

Dynamischer Stromtarif

Verbrauch selbst in die Hand nehmen

Strom verbrauchen, wenn er am günstigsten ist – zum Beispiel in Zeiten mit geringem Stromverbrauch, wie nachts oder früh morgens. Oder wenn bei starkem Sonnenschein oder Wind besonders viel erneuerbare Energie ins Netz gespeist wird und die Preise sinken. Denn im Gegensatz zum festen Strompreis, der über eine festgelegte Vertragsdauer von ein bis zwei Jahren stets derselbe bleibt, ist der dynamische Tarif an die Einkaufspreise der Strombörse gekoppelt.

Natürlich können beim dynamischen Tarif die Kosten schwanken und in bestimmten Viertelstunden oder sogar über eine längere Phase hinweg über den herkömmlichen Festpreisangeboten liegen. Falls der Preis steigt, können Sie Dank monatlicher Kündigungsfrist jederzeit vom dynamischen Tarif in unsere Ökostromtarife zum Festpreis wechseln. 

Wann lohnt sich ein dynamischer Tarif?

Dynamische Stromtarife versprechen flexible Preise, die sich an den viertelstündlich wechselnden Preisen an der Börse orientieren. Das lohnt sich vor allem für Haushalte, die ihre Energienutzung flexibel anpassen können und wollen – zum Beispiel durch den Einsatz von Smart-Home-Technologie oder das Laden von Elektrofahrzeugen zu kostengünstigen Zeiten. Damit man weiß, zu welcher Viertelstunde es günstig ist, seine großen Stromverbraucher anzuschalten, muss man die Preise für den Folgetag genau im Auge behalten. Bei einem festen Strompreis zahlt man dagegen risikolos immer den gleichen Preis – egal, wann man das E-Auto lädt oder Elektrogeräte anschaltet.

Stromtarife im Vergleich

Dynamischer Stromtarif

  • Arbeitspreise orientieren sich an den aktuellen Börsenpreisen für Strom

  • Einsparung möglich: Strom verbrauchen, wenn er günstig ist

  • Keine Preisgarantie, aber monatlich kündbar

  • Intelligentes Messsystem ist notwendig

  • Monatliche Abrechnung

  • Rundum-Service vor Ort

  • 100 % zertifizierter Ökostrom

Statischer Stromtarif

  • Fester Grund- und Arbeitspreis über einen längeren Zeitraum

  • Mehr Sicherheit: Strompreise bleiben konstant

  • Preisgarantie über 1 oder 2 Jahre

  • Analoger Zähler oder moderne Messeinrichtung reicht aus

  • Jährliche Abrechnung

  • Rundum-Service vor Ort

  • 100 % zertifizierter Ökostrom

Das wollen andere Kunden wissen

Ein intelligentes Messsystem besteht aus zwei Elementen: Zum einen aus einem digitalen Stromzähler, der anders als analoge Zähler nicht einfach nur den Gesamtverbrauch erfasst, sondern den Verbrauch zusammen mit der tatsächlichen Nutzungszeit dokumentiert.

Dazu kommt noch ein Kommunikationsmodul, das sogenannten Smart-Meter-Gateway. Dieses Bauteil überträgt die gesammelten Daten sicher an den Messstellenbetreiber – gibt also automatisch und in festgelegten Abständen den jeweiligen Zählerstand durch. Diese sogenannte Fernauslesbarkeit ist eine Grundbedingung für die Nutzung eines dynamischen Tarifs.

Für den Einbau eines intelligenten Messsystems ist der Messstellenbetreiber zuständig. Im Messstellenbetriebsgesetz ist genau festgelegt, wer wann mit welcher Messtechnik ausgestattet wird. Wer ab 2025 ein intelligentes Messsystem haben möchte, kann dessen Einbau gegen eine bestimmte Gebühr veranlassen.

Dadurch, dass intelligente Messsysteme Verbrauchsdaten in bestimmten Intervallen – in unserem Fall viertelstündlich – präzise erfasst und direkt versendet, können wir den tatsächlich verbrauchten Strom zu einer bestimmten Zeit zum jeweils aktuellen Strompreis am Spotmarkt abrechnen. 

Mit einem herkömmlichen Zähler ist das nicht möglich, weil dieser erstens keine Daten überträgt und zweitens den Gesamtverbrauch ermittelt, ohne zeitliche Details zu liefern.

Natürlich können beim dynamischen Tarif die Kosten in bestimmten Viertelstunden oder sogar über eine längere Phase hinweg über den herkömmlichen Festpreisangeboten liegen. Der Tarifpreis spiegelt die Preisschwankungen an den Kurzfristmärkten wider, den sogenannten Spotmärkten an der EPEX SPOT.

Somit können Kunden durch die Steuerung Ihres Strombezugs von günstigeren Preisen profitieren, zum Beispiel durch einen hohen Anteil erneuerbarer Energien zu bestimmten Zeiten, und Ihre Stromkosten – soweit möglich – reduzieren. Dies bietet Risiken wie Chancen und ist insbesondere für Kunden attraktiv, die einen nennenswerten Teil ihres Bezugs in Viertelstunden mit günstigeren Preisen verlagern können.

Neben Preisunterschieden für einzelne Viertelstunden eines Tages unterliegt der Strommarkt insgesamt Preisschwankungen. So kam es etwa als Folge des Ukrainekrieges trotz weiterhin bestehender unterschiedlicher Viertelstundenpreise zu einem starken Preisanstieg des Gesamtmarktes kommen.

Es handelt sich hier um einen zentralen Bestandteil des europäischen Strommarkts, an dem Strom kurzfristig am Spotmarkt für den kommenden Tag, also „day ahead“, gehandelt wird. Stromerzeuger wie Betreiber von Wind- und Solarkraftwerken oder Kohle- und Gaskraftwerken sowie große Abnehmer – etwa Industrieunternehmen und Stromversorger – geben hier ihre Angebote und Nachfragegesuche für jede Viertelstunde des folgenden Tages ab. Auf dieser Basis entsteht der Preis, der das verfügbare Angebot widerspiegelt.

Dieser viertelstündliche Preis dient als Referenz für die tatsächlichen Stromkosten und ist ein wichtiger Faktor für dynamische Tarife. Denn der Preis kann zum Beispiel durch Wettereinflüsse oder die Nachfrage nach Strom zu bestimmten Tageszeiten stark variieren. Wer in Zeiten Strom verbraucht, an denen die Nachfrage kleiner ist als das Angebot, profitiert von günstigen Preisen. Wer hingegen zu stark nachgefragten Zeiten Strom verbraucht – zum Beispiel in den Abendstunden, wenn viel elektrische Energie benötigt wird aber die Sonne nicht mehr scheint – zahlt bei einem dynamischen Tarif höhere Preise.

Der Spotmarkt (Day-Ahead) spiegelt den Kurzfristhandel an den Strommärkten wider. Aktuell wird an jedem Werktag um 12 Uhr in einer Auktion ein Preis für jede Viertelstunde der 24 Stunden des nächsten Tages ermittelt; am Freitag oder vor einem Feiertag jeweils für jede Viertelstunde der folgenden Tage bis Montag oder den ersten Werktag (ohne Sonnabend) nach dem Feiertag. Mittels dieser Auktion bilden sich somit am Vortag die Preise für den folgenden Tag.

Tarifdetails

Bei dynamischen Tarifen ändern sich die Arbeitspreise – abhängig von der Marktsituation – und orientieren sich am aktuellen Börsenpreis für Strom. Der Verbrauch wird viertelstundengenau (Spotmarkt) über ein intelligentes Messsystem gemessen.

Die Preise in dynamischen Tarifen setzen sich – genau wie die klassischen, statischen Alternativen – grundsätzlich aus zwei Komponenten zusammen:

  1. 1. Dem Grundpreis pro Monat*
  2. 2. Dem variablen, verbrauchsabhängigen Arbeitspreis pro kWh**

Der entscheidende Unterschied zwischen dynamischem und klassischem Tarif liegt in der Berechnung des Arbeitspreises. Bei dynamischen Tarifen hängt der nämlich nicht nur vom tatsächlichen Verbrauch ab, sondern eben auch davon, zu welchen Zeiten und zu welchen Marktpreisen Sie Strom genutzt haben.

* Grundpreis = Garantierter Vertrieblicher Grundpreis + Netzgrundpreis + Entgelt für den Messstellenbetrieb

** Arbeitspreis = Energiepreis (Spotmarkt Day-Ahead) + garantierter Vertriebskostenaufschlag + Umlagen/Abgaben/Steuern (Netznutzungsentgelte + Konzessionsabgaben + KWKG-Umlage + Aufschlag für besondere Netznutzung + Offshore-Umlage + Stromsteuer + Umsatzsteuer)

Wir schicken Ihnen Ihre monatliche Abrechnung anhand des tatsächlichen Verbrauchs per E-Mail mit allen Preisbestandteilen Ihres Tarifs zu. Dort können Sie auch Ihren individuellen durchschnittlichen Energiepreis für den Monat nachlesen.

Die aktuellen Arbeitspreise können Sie jederzeit im Kundenportal einsehen.

Um den dynamischen Stromtarif buchen zu können, benötigen Sie ein intelligentes Messsystem. Diese Zähler – auch Smart Meter genannt – erfassen präzise Ihre Verbrauchsdaten (viertelstündlich) und versenden sie direkt. So können wir den tatsächlich verbrauchten Strom zu einer bestimmten Zeit zum jeweils aktuellen Strompreis am Spotmarkt abrechnen. 

Strom zu Börsenpreisen – nehmen Sie Ihre Stromkosten selbst in die Hand.
 
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