Dreieich. Dass dies ein besonderer Geschäftsbericht werden würde, war allen Beteiligten im Vorfeld klar: Das Resümee zum Geschäftsjahr 2020 steht ganz unter den Eindrücken der Pandemie. Jetzt liegt der Jahresabschluss der Stadtwerke Dreieich vor – und ist trotz Corona voll von guten Nachrichten und Aussichten.
Herausforderungen für alle Abteilungen
Die Pandemie stellte die gesamte Organisation der Stadtwerke auf den Kopf und forderte neue Wege, die dem Virus keine Chance lassen sollten. Corona kam langsam und blieb lange – das war die Herausforderung, die die Mitarbeitenden der Stadtwerke Dreieich mit Bravour meisterten. Ein eigens eingerichteter Pandemie-Krisenstab kümmerte sich zeitnah um die Sicherstellung der Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger in Dreieich sowie um Hygienekonzepte innerhalb des Unternehmens. „Zu keinem Zeitpunkt war die Versorgungssicherheit in Dreieich gefährdet“, betont Steffen Arta, Geschäftsführer der Stadtwerke Dreieich. „Als Betreiber der kritischen Infrastruktur für Strom, Erdgas und Wasser sind wir mit Eskalationsplänen auf Notsituationen vorbereitet – wenngleich diese Pandemie in der Tat eine Herausforderung bisher unvergleichbaren Ausmaßes darstellte.“ Und dennoch: Dank jahrelanger Investitionen in digitale Prozesse konnten die Stadtwerke den Lockdown stemmen.
Weiter Kurs auf Energiewende
Davon bringt auch die Pandemie niemanden bei den Stadtwerken ab: das zentrale Thema Energiewende vor Ort. Immer wieder bringen die Stadtwerke Dreieich neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt, die den Bürgern und Unternehmen in Dreieich eine aktive Teilnahme am Klimaschutz ermöglichen, zum Beispiel das neue Lichtcontracting „Lichtpur“ für Unternehmen. „Wir konnten das Betriebsergebnis vom Vorjahr nicht nur halten, sondern sogar verbessern. Aufgrund des Anstiegs von 0,33 Millionen Euro auf insgesamt 5,6 Millionen Euro sind wir mit dem Jahresabschluss 2020 sehr zufrieden“, schließt Arta ab. Er versteht die Stadtwerke nicht nur als Verbesserer der Lebensqualität in Dreieich, sondern auch als wichtigen Impulsgeber und Wirtschaftsfaktor in der Region. Das bestätigt auch Bürgermeister Martin Burlon: „Die Stadtwerke tragen zum Wirtschaftskreislauf vor Ort erheblich bei. (…) Sie verleihen der Stadt ein gutes Stück Lebensqualität.“ Über 400 Gewerbe- und Industriekunden nutzen aktuell die Energie- und Wasserversorgung der Stadtwerke.
Die Kennzahlen im Überblick
Auch im Jahr 2020 stand die Versorgungssicherheit im Netzbereich an erster Stelle: Gerade einmal rund 10 Ausfallminuten im Stromnetz sowie 7,6 Mio. Euro Investitionen in den Erhalt, den Ausbau und die Modernisierung der gesamten Infrastruktur sprechen für sich. Die Umsatzerlöse weisen mit 50,8 Mio. Euro eine Steigerung zum Vorjahr auf (50,0 Mio. Euro), ebenso die Stromabgabe mit 173 585 MWh (Vorjahr 169 740 MWh), die Wärmeabgabe mit 12 703 MWh (Vorjahr: 12 668 MWh) sowie die Wasserabgabe mit 3 152 000 m³ (Vorjahr: 3 088 000 m³). Die Gasnachfrage dagegen verzeichnete mit 446 906 MWh (Vorjahr: 463 897 MWh) einen Rückgang.
Den Lockdown kreativ genutzt
In den Konzerngesellschaften der Stadtwerke Dreieich sah es nicht ganz so rosig aus – und doch gab es auch von hier Positives zu berichten. Die Fahrgastzahlen im ÖPNV gingen zurück, jedoch blieben die finanziellen Einbußen aufgrund der Landes- und Bundeszuschüsse begrenzt. Das Ergebnis des Vorjahres konnte sogar leicht verbessert werden. Aktuell geht es darum, das Vertrauen der Fahrgäste nach den schwierigen Corona-Monaten wiederzugewinnen. Die Schwimmbäder waren über mehrere Wochen komplett geschlossen. Aber gerade in dieser Phase nutzten die Bäderbetreiber die Zeit zur Entwicklung umfangreicher Hygienekonzepte und eines neuen Ticket-Onlineshops. „Allein in der Freibadsaison kauften über 35 000 Gäste ihre, Schwimm-Zeitfenster‘ über das neue Tool – das hat wirklich hervorragend funktioniert“, fasst Arta zusammen.
Finanzzahlen Verkehrsbetriebe Dreieich und Stadt-Holding Dreieich
Unter anderem aufgrund des positiven Ergebnisses der Verkehrsbetriebe blieb das Jahresergebnis der Holding weiter sehr positiv. Von dem Unternehmensgewinn in Höhe von 1,78 Mio. Euro (Vorjahr 1,67 Mio. Euro) werden 850.000 Euro an die Stadt ausgeschüttet. Der Rest wird in die Rücklagen eingestellt und für anstehende Investitionen in die Versorgungsinfrastruktur verwendet. Im Überblick:
Das Jahresergebnis der Verkehrsbetriebe schloss aufgrund eines Sondereffekts zum zweiten Mal in Folge mit einem Bilanzgewinn, diesmal mit 99.000 Euro (Vorjahr 70.000 Euro).
Die Corona-Pandemie hatte für die Schwimmbäder weitreichende Folgen. Im Frühjahr musste das Hallenbad geschlossen werden. Unter strengen Hygienemaßnahmen konnte das Freibad im Sommer geöffnet werden. Anfang November verlangte ein erneuter Lockdown die Schließung des Hallenbades bis auf Weiteres.
Die Rhein-Main-Solarpark GmbH, die als gemeinsames Unternehmen der Stadtwerke Dreieich und FES Frankfurt den Solarpark auf der Deponie in Buchschlag betreibt, speiste mit 8 783 MWh erneut eine weit über Plan liegende Menge ein.
Neuer Imageauftritt „ich bin da“
Zeitgleich zur Veröffentlichung ihres Geschäftsberichts 2020 starten die Stadtwerke Dreieich eine breit angelegte neue Imagekampagne unter dem Motto „ich bin da“ – das steht für den Notfalleinsatz bei Störungen, vor allem aber für die starke Präsenz im echten Leben, in der Region und auf Augenhöhe mit den Menschen. „Durch unsere eigene Verbundenheit mit Dreieich und Umgebung verstehen wir die Menschen besser als jeder andere“, erläutert Steffen Arta die Gedanken, die der Kampagne zugrunde liegen.
Der Geschäftsbericht 2020 steht hier als Download bereit.